Manuelle Hilfen

Manus, die Hand. Manuelle Hilfen sind solche, die mit der Hand erfolgen… in unserem Kontext nun beziehe ich mich auf manuelle Unterstützung bei der geschlechtlichen Erregung, bei sich selbst oder bei anderen, vulgo: Streicheln, Fingern, Petting (wobei letzteres auch weitere Berührungen umfasst, z.B. orale Stimulation).

This image was originally posted to Flickr by overdrive_cz at http://flickr.com/photos/87589213@N00/2272467941. It was reviewed on 25. Dezember 2009 by the FlickreviewR robot and was confirmed to be licensed under the terms of the cc-by-sa-2.0.

‚Girl Love‘ [Foto von: Tomáš Petrů from Martin, Slovakia]

Ist das erlaubt? kommt oft als erstes in den Sinn. „Darf“ ich mich denn berühren, wenn ein anderer mich berührt.
Schnell tauchen Kindheits-Erinnerungen an berührende Eltern / Ärzte o.ä. Hande auf, und den Befehl: „Hände weg da!“, oder weniger scharf, aber noch schlimmer: „Ich mach das, Du störst da jetzt nur!“
Warum haben wir diese Anweisungen so tief in uns und folgen ihnen oft noch als Erwachsene?

Selbstbefriedigung

Bei der Selbstbefriedigung ist es für die meisten ganz üblich, ihre eigenen Hände (und natürlich Finger) zu nutzen… zu nutzen, um sich selbst Lust zu verschaffen, um sexuelle Erregung aufzubauen und zu spüren. Es ist etwas, das meist eher im verborgenen abläuft. Ich habe einige Jahre gebraucht, um meine Scham davor abzubauen, mich selbst zu erregen und das auch als lustvoll wahr-zunehmen. Ich weiß, dass es vielen so geht…

Ja, und dann beim partnerschaftlichen Sex, also mit jemand anderem zusammen: da ist doch das übliche Bild, dass einer macht (meistens der Mann) und einer mit sich machen läßt (meistens die Frau), und dass der Macher der Empfängerin Lust verschafft, die sich dazu ‚ganz hingibt‘, also nix selbst macht – auf alle Fälle nicht ihre eigene Lust stimuliert, während der Partner mit ihr zugange ist. Es scheint so zu sein, als ob man befürchtet, damit dem anderen ‚in die Quere zu kommen‘ oder etwas wegzunehmen… trotzdem doch ‚eigentlich‘ nur die eigene Lust gesteigert und damit auch die Freude des Partners erhöht wird – oder werden soll.

Extremste Gegenposition ist dann das Bild der beiden ineinander onanierenden Sex-partner. Das ist ja nun auch nicht das Ziel befriedigenden Zusammenspiels.
Das Zusammenspiel ist ein entscheidendes Moment: wenn wir uns genieren, unsere eigene Sexualität und Lust zu zeigen, verschließen wir uns im Zweifelsfall vor dem Partner. Erst wenn wir uns trauen, unsere >eigene< Lust zu zeigen, öffnen wir uns wirklich und zeigen uns ganz. Mit ein bischen Vertrauen und Übung gelingt es uns, auch im Beisein unseres Partners unsere Lust selbst zu verstärken, ohne dabei den Bezug zum Partner zu verlieren.

Dazu hilft es, wenn wir ganz präsent bleiben können, alle unsere Körperempfindungen da-sein lassen können, sie annehmen, uns damit ‚aushalten‘ (soweit das noch notwendig ist) und auch uns trauen, uns so zu zeigen. Dein  Herzraum ist dabei ein guter ’sicherer Ort‘, der Dir hilft, Dich wohl zu fühlen und alle aufkommenden Gefühle, Erinnerungen und auch aktuelle Gegebenheiten zu integrieren.

Probier doch auch einmal aus, mit Deinem Partner eine gemeinsame Herzmeditation zu machen, während ihr nackt voreinander sitzt, oder sogar ineinander – aber nimm den Vorsatz, nun eine Meditation zu machen, auch nicht all zu ernst, das könnte sonst die Offenheit und damit den Fluß der Lust behindern. Das Leben ist lustvoll und fröhlich. Schaut Euch in die Augen und atmet miteinander: ein wunderbare Methode, um Gemeinsamkeit herzustellen.

Wenn Dich der bewußte Umgang mit Deinen Gefühlen und Deiner Sexualität interessiert, schau auf unseren Veranstaltungskalender nach den Abenden zu SlowSex, Brustmassage, Genitalmeditation und auch den Fühlabenden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert