Buchbesprechung zu “Wenn Sex intim wird”
von Dr. Krishnananda (Krish) Trobe & Amana Trobe
Innenwelt Verlag
Die beiden amerikanischen Autoren sind ein Paar; sie geben zusammen Workshops und berichten viel von ihren eigenen Erfahrungen. Einige ihrer Grundsätze stehen dem gegenwärtigen Mainstream entgegen, z.B. sprechen sie sich völlig gegen offene Beziehungen und auch gegen Polyamorie aus.
Ihr Credo ist, dass in einer Beziehung nur Tiefe erreicht werden kann, wenn man sich auf einen Menschen beschränkt. Das sei schon schwierig genug, vor allem, wenn man auch Sex als Beziehungselement ansehe.
Es geht in ihrer Betrachtung darum, das sexuelle Zusammenerleben anzusehen, die üblichen Ausweichmanöver oder Machtspiele (Liebes- oder Kriegsspiel) zu betrachten und sich der Beziehungsstrukturen bewußt zu werden, um somit für sich selbst sensibel zu werden. Und so schließlich über den Sex hinaus die Liebe zu erfahren.
In ihrem Ansatz, Liebe als wichtigste Ebene in die Betrachtung mit einzubeziehen bringen sie schöne Beispiele, wie man im Liebesstrom leben und lieben kann, wie man Illussionen über die Liebe loslassen und selbst ganzer werden kann, um letztlich sich dem anderen ganz öffnen zu können. Das finde ich positiv an dem Buch. Auch die orientierung auf die Achtsamkeit, SlowSex und das Annehmen des anderen gefallen mir.
Weniger gefallen hat mir die Haltung zu nicht-monogamen Lebensformen. Da scheinen sie mir doch ihre eigenen Ängste nicht ansehen zu wollen und verstecken dies hinter eher ängstlich-moralisierenden Aussagen. Wer sich erstmalig mit dem eigenen tieferen Erleben von Sexualität beschäftigen möchte ist mit dem Buch gut bedient, wer etwas über die ‘normale’ Sichtweise hinauswachsen möchte kann sich sicher andere Bücher ansehen. zB Sheri Winston “Entfalte dein erotisches Potential”.