Genitalmeditation – was du darüber wissen solltest

Was ist das und was bringt Dir Genitalmeditation?

Zuersteinmal klingt es ja seltsam ungewohnt: „Genitalmeditation“.
Schon „Genital“ ist ein ungewohntes Wort; Lingam und Yoni sind in der Tantraszene beliebte Begriffe für Penis und Vulva … auch dort werden diese Körperbereiche meist ausschließlich in Zusammenhang mit Sexuellem erwähnt und darauf ausgerichtet. Im ’normalen Leben‘ gibt es oft nicht einmal Namen für die Geschlechtsteile, und wenig offene bewußte Beschäftigung damit… das ist schade, denn es sind sehr empfindsame und für unser Selbst-Gefühl wichtige Körperbereiche.

Ich hatte ja heute noch mit Dir telefoniert und wußte nicht, ob ich 
mich drauf einlassen kann, mit nem fremden Mann... und nun bin ich 
heilfroh, dass ich mich getraut habe. 
Es ist so eine schöne Erfahrung, und ich bin so entspannt.
Teilnehmerin 2017

Für gewöhnlich ist Meditation nicht mit den Genitalien verbunden. Manche denkt, Meditation ist doch etwas besinnliches und heiliges, etwas das mich mit dem Höheren und mit mir verbindet, das mich zu Ruhe kommen läßt… und ja: genau Darum geht es bei dieser Begegnung mit Deinem Körper und dem Körper der/des Anderen…

Du kennst vielleicht andere Meditationen, die auf etwas äußerliches ausgerichtet sind: zb auf eine Kerzenflamme. Viele beziehen sich auch auf Körperbereiche oder die Selbstwahrnehmung. Die Genitalmeditation ist so eine Meditation: du meditierst mit der Körperberührung auf deine Körperwahrnehmung und auf alles was währenddessen auftaucht… Genitameditation besteht (technisch gesehen) aus einer 15-minütigen Meditationsphase, in der eine einzige gleichförmige sehr ruhige Bewegung ausgeführt wird. Diese Partnermeditation ist eingerahmt in einem Ritual, das einen sicheren Rahmen setzt und das Erleben abhebt vom normalen Alltagsbegegnungen. Das ist ganz bewußt so gewählt, denn es setzt diese Begegnungen auch ab von „normalem Sex“. Das bedeutet, dass hier ganz eigene, sehr tiefgehende Erfahrungen stattfinden können … und auch, dass diese Meditation eine ganz neue Dimension in Dein Leben und in Deine Beziehung bringen kann. Regelmäßige Genitalmeditation kann einen sehr heilsamen Einfluss auf Dein KörperSelbstverständnis, und sogar auf Beziehungsleben haben, und kann auch dein Verhältnis zu Deinen eigene Genitalien und denen deines Partners / Deiner Partnerin wesentlich verbessern. Doch dazu gleich mehr…

GenitalMeditation besteht aus einer adaptierten Version von „OMing“ (für die Frau) und „RainbowRub“ (für den Mann). An dem Abend „GenitalMeditation“ der Liebesschule werden beide Techniken gezeigt und ausgeführt; damit wirst Du also an diesem Abend sowohl die Methoden der GenitalMeditation für Frauen als auch die für Männer kennenlernen.

Es geht, so wie wir diese Abende gestalten, nicht darum, einen Orgasmus zu bekommen… die Berührung ist sehr ruhig und nicht auf Erregung ausgerichtet. Es ist ein sehr ruhiger und tiefer Erfahrungsraum. Die tiefe Entspannung und tiefe Annahme des eigenen Körpers und der eigenen Empfindungen führen zur Annahme der eigenen Lust, und das letztlich zu einem wesentlichen Zugang zur Erregung und zum Orgasmus. (Es gibt auch Ansätze zu OMing, die von vornherein mehr auf den Orgasmus focusieren; meiner Meinung nach ist die ‚langsame‘ Herangehensweise für die meisten der schnellste Weg zu wirklicher Veränderung. Wann du das nachher mit Deinem Beziehungspartner anders gestaltest bleibt natürlich Dir überlassen 😉 ).

 

Was bringt Genitalmeditation mir als Frau?

Eine intensive Begegnung deiner Vulva (bzw deines Genitalbereichs) mit einem anderen Menschen, die vielleicht erstmals nicht aufs Sexuelle ausgerichtet ist. Natürlich kann dabei der Nachhall früherer Erfahrungen auftauchen – durch den geschützten und liebevoll aufmerksamen Rahmen können diese Aspekte integriert und geheilt werden. Für manche Frauen sind es auch die ersten Male wo eine unvoreingenommene Begegnung mit ihrem Geschlechtsteil stattfindet: es wird liebevoll beschrieben, du erfährst vielleicht das erste Mal wie jemand anderes Deine Yoni sieht und erfährst Wertschätzung für Dein weibliches Selbst.

Heute war ein riesiger Schritt für mich, mich 
von einem Mann anfassen zu lassen. 
Und ich muß sagen, es hat sich sehr schön angefühlt.
Teilnehmerin 2017

Wenn Du in diesem Rahmen Gefühle erfährst, können sie sich ganz natürlich zeigen: es kommt vor, dass Erregung auftaucht, genauso kommt es vor dass Langeweile auftaucht, Gereiztheit, das Empfinden etwas ändern zu wollen, und natürlich auch alte Emotionen. All das kann sich zeigen und darf da sein, ohne dass es bei diesem Ritual um ein Ziel ginge. Der Titel „Orgasmische Meditation“ ist deswegen irreführend: es geht nicht darum einen Orgasmus zu erreichen, es geht darum, den Weg dorthin zu erleichtern. Ob und wann du einen bekommst ist erstmal völlig unwichtig. Das ist auch ein weiterer Benefit der GenitalMeditation: du (und dein Partner) kommst weg von der männlich orientierten Orgasmusfixierung, dem Orgasmuß.

Und genau deswegen wird dir diese Erfahrung zu mehr Orgasmen und mehr Freude am Sex verhelfen.

 

Was bringt Genitalmeditation mir als Mann?

Begegnung mit mir als Mann, meinem eigenen Geschlecht. Vielleicht zum ersten Mal wird Dein Lingam nicht zwecks sexueller Erregung oder Reinigung berührt, sondern einfach ohne Zielorientierung, aber mit hoher Aufmerksamkeit und voller Annahme. Dabei können jede Menge Konditionierungen abgebaut werden: Du wirst die Scham los, die mit Deinem „Pullermann“ verbunden ist, die Ängste, dass er nicht richtig ist so wie er ist (zu klein, zu krumm, zu dünn, zu dick…). Alte mit Leistung verbundenen Erwartungen kannst Du in dem liebevollen annehmenden Rahmen loslassen – um endlich ganz da anzukommen wo du schon lange hinwillst: wirklich sein mit Deinem Körper, die Berührung wirklich reinlassen können und Deine eigene innerste Lust erleben können.

Zum anderen führt GenitalMeditation auch zu einem besseren Verständnis und einem leichteren Zugang zum anderen Geschlecht.

Wenn man es zusammenfassen möchte könnte man sagen es hilft Dir dabei Angst abzubauen… Ängste vor Berührung, Angst vor Gefühlen … positiv beschrieben: es eröffnet Dir einen neuen Zugang zu Berührung und Fühlen, es löst alte Erinnerungen, Blockaden und Erlebnisse und läßt Dich freier und lustvoller (und selbst-verständlicher) mit Deinem Penis umgehen.
Und glaub mir: das hat sehr großen Einfluß auf das, was Du danach beim Sex erlebst: du wirst deutlich freier und lustvoller leben.

 

Was bringt Genitalmeditation uns als Paar?

Als Paar bekommt ihr Verständnis für das Empfinden des Anderen.
Ihr erlebt (und erlernt) eine neue Technik der Kommunikation, ihr erschließt euch einen neuen Raum, in dem Kommunikation stattfinden kann.
Ein Weg hin zum SlowSex, weil die Begegnung mit den Genitalien von der rein sexuellen Orientierung wegkommt… und wirklich offene ehrliche Begegnung stattfinden kann. Euer Paar-Leben wird davon profitieren (selbst wenn ihr schon seit Jahren zusammen seid und ’nix mehr läuft‘!) .

 

Und nun, ganz konkret?

Wenn Dir das alles zu konkret ist, wenn du Angst hast du könntest Dich mit der direkten Beschäftigung mit Deinen konkret auftretenden Empfindungen deutlich überlasten, kann es sein, dass Dir ein mehr „theoretisch“ ausgerichteter Kurs erstmal besser gefällt. Das bietet zb Elisa in Berlin an http://elisakluever.com/einfuehrungskurse/

Wenn Du Lust hast Dich auf Deine Empfindungen einzulassen (und ein bischen Furcht / Lampenfieber / Aufregung hat jeder am Anfang des Abends!!) dann komm in die geschützte Gruppe zur Genitalmeditation. Die nächste findest Du auf dem Veranstaltungskalender