Schon lange ist es klar: das Ziel des Geschlechtsverkehrs ist der Orgasmus nicht…oder doch?
In den meisten Köpfen hält sich, aller ‘Aufklärung’ zum Trotz, irgendwo ganz hinten die Vorstellung, dass der Orgasmus letzlich DOCH das Ziel sei.
… was aber schade ist.
Es ist nicht nur so, dass auch hier der alte Leitsatz gilt: „Der Weg ist das Ziel“. Gerade bei sexuellen Beschäftigungen gilt das. Wenn die Tätigkeit an sich keine Freude macht, wie soll das „Ergebnis“ denn befriedigend sein?
Gerade wenn das „Tun“ an sich Freude macht, ist es nährend und bringt dem/der/den Beteiligten etwas.
Sexualität ist etwas, was nicht nur im Zusammensein mit einem/einer Anderen stattfindet. Sexualität ist ein grundlegende Ebene unseres Lebens, die jeder auch (und vor allem) in sich selbst erlebt – und dort kultivieren kann.
Schon Kleinkinder haben, wie man hört, Orgasmen. Irgendwann im Lauf des Lebens kommen zum Orgasmus dann Phänomene wie Ejakulation dazu… und die verbreitete Koppelung entsteht: Orgasmus mit Ejakulation (des Mannes), das ist das “richtige”….
Irgendwann lernt man(n) dann, dass diese Phänomene sich auch trennen lassen: Orgasmus ohne Ejakulation und Ejakulation ohne großartigen Orgasmus. Spätestens dann wird klar: er ist kein muss, der Orgasmus.
Erinnern Sie sich: es gab auch in der Entwicklungsgeschichte Ihrer eigenen Sexualität Zeiten, da der Orgasmus nicht Ziel und Inhalt war… damals war das Erkunden des Körpers, die Erfahrung des lustvollen Erlebens an sich der Sinn des Tuns. Lassen Sie dieses ‘goldene Zeitalter’ wieder auferstehen; gönnen Sie sich Freude beim Erleben und beim Tun.
Der Orgasmus als krönender Abschluß wird in unserer Sexualkultur aber meist noch als Ziel hingestellt, als Orgasmuss – und so von den meisten auch mit-gedacht. Die meisten Frauen denken: „Wenn er keinen Orgasmus hatte dann ist es nicht in Ordnung“ und „wenn er einen hatte, dann ist der Sex wohl vorbei“.
Die aufgeklärteren „fortschrittlichen“ Frauen denken: erst ich , dann er… und trotz der fortschrittlicheren Haltung, die auch den Frauen einen eigenen Orgasmus zubilligt und diesen dem männlichen ‘voranstellt’, bleibt so die Fixierung auf den Orgasmus bestehen.
Um „Druck“ aus dem sexuellen Spiel herauszunehmen schlage ich vor, den Orgasmus nicht mehr zum Ziel zu machen…
was meinen Sie?
PS: Wenn Sie mal eine ganz andere Sicht auf den Orgasmus bekommen wollen, besuchen Sie doch einen Fühlabend oder das Wochenendseminar zu GanzkörperEkstase!