Mono-Poly und Tantra?

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Tantra & Poly – Wie Tantra Polyamorie unterstützen kann

Mit esoterischen Autoren wie Castaneda kam ich mit 16, mit Tantra kam ich mit 22 in Berührung. Aber schon früher, so etwa mit 18 hatte ich den Wunsch nach einer polyamoren Lebensweise und ging den (steinigen) Weg der experimentellen Umsetzung. Ich wußte nicht, dass es dazu schon ausgearbeitete Denkansätze gab. Dass ich mich schon so früh aktiv polyamor orientierte lag also nicht an Tantra. Auf der ganz banalen Ebene hat, soweit mein Beispiel repräsentativ ist, Polyamorie und Tantra also miteinander nichts zu tun.

Nach meiner Erfahrung scheitern die Meisten (und nicht nur „Neueinsteiger“) in Polyamorie am schnellsten am Thema „Eifersucht“.
Inzwischen weiß ich: Eifersucht gehört nicht zur Liebe und ist auch kein eigenständiges Gefühl. Ich betrachte Eifersucht als Konglomerat aus, meist frühkindlichen, Verlustängsten und Verletzungen, ebenso alten Emotionen und unbearbeiteten Selbstwertthemen.
Manchmal zum ersten Mal in ihrem Leben kommen auf die Betreffenden in Polyamoren Lebenssituationen Fragen nach den eigenen Wünschen zu. Ebenso werden sie vielleicht erstmalig mit der starken Aufforderung zu Selbstliebe konfrontiert …
… und bei _diesen_ Themen kann Tantra eine Menge beitragen!

Tantra als Erkenntnisweg lebt die Annahme dessen was „ist“

Gerade die Tantra-Philosophie gründet ja auf dem Ansatz, dass es ein lohnendes Unterfangen ist, sich die dunklen, abgründigen Seiten der Welt anzusehen. Dazu gehört evt auch mein eigenes ich und meine eigene (Psycho-)Struktur.
Mich selbst anzunehmen gehört also zu den Grundübungen des Tantra (als Philosophie). Und selbst bei auf Sexualität reduzierten Tantra-Kursen wird (oder sollte) der Aspekt der Selbstliebe bereits in den ersten Gruppentreffen angesprochen sein (Ich hoffe, dass mein positives Bild so stimmt). Denn, überleg mal, wie soll ich denn Andere lieben können, wenn ich mich selbst nicht annehmen kann?
Selbst Tantramassage kann mich / den Adepten ganz schnell auf den Weg der bedingungslosen Annahme und damit auch der Selbstannahme bringen.
Damit scheint also das ganze Spektrum dessen, was unter Tantra subsummiert wird, einen positiven Beitrag leisten zu können zu Fragen der Polyamorie. Nur die sich unter dem Begriff „Tantra“ maskierende Prostitution bringt (dem Kunden) keinen Anstoß in dieser Richtung – aber die wollen wir hier ja nicht betrachten.

Weiter mit Tantra auf dem Weg ins Glück

Wenn also der Weg zum Polyamoren Glück dadurch behindert ist, dass (durch die Situation oder das Gegenüber bedingt) Selbst-Liebe und Annahme entwickelt werden sollten, dann kann Tantra wertvolle Einsichten und Weiterentwicklungsmöglichkeiten anbieten.
Durch Tantra kann auch der (Körper-)Kontakt zum anderen Geschlecht durch Praxis und Bewusstseinsbildung erkundet und weniger emotional beladen erlebt werden, was einen entspannteren Umgang bringt. Und dem Körperkontakt zum gleichen Geschlecht wird seine Sprengkraft genommen. Das ist für ein mehrfachgebundene Liebesleben ein echter Vorteil.
Wenn, wie bei Tantra, die eigenen Schatten sich zeigen dürfen und geliebt werden dürfen…
… was könnte eine bessere Voraussetzung sein für Polyamorie, also verbindende Netzwerke liebender Menschen?

Also ja 😉 –  die tantrische Philosophe und Lebensweise kann für viele der existentiellen Fragen polyamorer Beziehungen und Lebenswege eine echte Unterstützung sein.

 

Text: Ramos
Gründer der Liebesschule

Link: Andere Texte von Ramos auf tantranetz.de

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